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documenta fifteen: spielen, staunen und stolpern!

26 Schülerinnen und Schüler des Internatsgymnasiums Pädagogium Bad Sachsa besuchten am 11. Juli die noch bis zum 25. September 2022 an-dauernde bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Kassel – die documenta fifteen. Die künstlerische Leitung wurde diesmal dem Kollektiv ruangrupa aus Indonesien übertragen.

Im Mittelpunkt steht, neben weiteren 31 Standorten in Kassel, das Kunstmuseum Fridericianum: nach Abgabe unserer Rucksäcke laden im Erdgeschoss liebevoll eingerichtete Spielecken an Tischen, auf Bodenmatten oder kuscheligen Sofas ein. Von Brettspielen bis Computerspielen ist alles dabei: hier ist Kontakt und multikulturelle Begegnung spielerisch gewünscht. Das braucht Entspannung: wozu Ruhezonen und Ruheräume unterstützend vorhanden sind. Farbige Fenstervorhänge genäht aus Plastikteilen dimmen das Tageslicht und es einsteht eine vertraute Athmosphäre abgerundet mit vielen detaillierten Wandzeichnungen.

Genaueres „Hin(ein)sehen“ und „Hin(ein)spüren“, geradezu zwischen den Zeilen Kunst „Hin(ein)nehmen“ erweckt in dieser Ausstellungslandschaft der Neuen Zeit, welche durchaus im ersten Moment in Teilen improvisiert wirkt, eine zwischenmenschlich liebevolle und mit Freude erfüllt Komponente.

„Aktions(t)räume für alle!“ bringen uns vollkommen ins Stauen: vom Kletter-park für Kleinkinder – über Kinder, die auf schwarzen Samtkissen sitzend mit Kreide auf schwarzen Bodentafeln malen – bis hin zu Kinowelten in chilligen Dunkelkammern mit coolen Bodensäcken, die unseren Jugendlichen ein gemeinschaftliches Kunstnickerchen ermöglichten.

So hautnah zum Begreifen und so natürlich im Alltagsgeschehen eingebettet zeigt das Künstlerteam runagrupa ihre Heimat Indonesien in der Objektkunst aus Keramik, in Installationen aus Licht, Metall, Wellblech und Gummi, aber auch insbesondere im Bereich Kunsthandwerk – wie Textilkunst aus Stoffen, mit Federn oder Perlen.

Wiederum zogen sich wirtschaftliche, politische und bildungsbezogene Inhalte wie ein roter Faden durch die documenta 15: Aussagen und Fragen wie – “We want land no handouts!“ oder „Who has the right to enter the art academy? Do you think its really for everyone?“ – ließen uns in Anspannung stolpern.
Ein besonderes Highlight in der documenta-Halle, die durch einen Tunnel aus Wellblech ihren Eingang findet, lädt zum Mitmachen ein: eine Skateboard-Bahn im Graffiti-Look. Unsere Schülerinnen und Schüler trennten sich nur schweren Herzens von diesem gemeinsamen Spaß, um den Fußweg in Richtung Hauptbahnhof im Regen pünktlich zu meistern. Zurück blieb eine „handliche“ documenta15 – wie ja die Wort-/Bildmarke verspricht – für alle Altersgruppen und vorallem für alle Sinne!

Text und Fotos: Kristine Luise Pfeiffer / Tomas Kerwitz