Internatssprecher und Internatssprecherinnen 2024-25 gewählt
Das sind unsere Internatssprecherinnen und Internatssprecher 2024/25!
Eine etwas außergewöhnliche Geschichte
Am 21. September 2024 fuhren wir bei herrlichem Spätsommerwetter zum Klostermarkt nach Walkenried. Auf der Fahrt dorthin tauchten die Fragen auf, welche Funktion solch ein Markt hat(te) und ob es dort auch Tiere gäbe.
Das erste Erlebnis waren die Stempel an den Eingangshütten! Dann beeindruckte natürlich die Ruine des Klosters.
Unser Weg führte uns jedoch erst einmal zur Bühne am Mühlplatz, wo wir schon von weiten unsere Päda Bigband hörten. Manche aus unserer Gruppe verweilten dort, während andere über den gefüllten Klostervorplatz mit den vielen Ständen schlenderten. In der Bigband gab unser Mitschüler Kim aus Korea sein Debüt an der Flöte.
Einige Schülerinnen und Schüler nutzten die Gelegenheit und sahen sich das Kloster von innen an. Bei dem Angebot „Schreiben wie die Mönche“ konnten sie ihre Namen mühsam in alten Buchstaben mit Federkiel und Tinte schreiben.
Von einer etwas außergewöhnlichen Geschichte berichtete später Xiubin, die so nur ihm passieren konnte. Er sprach, wie es so seine Art ist, interessiert mit den Mönchen, Nonnen und Schwestern an den Klosterständen aus Deutschland, Österreich und sogar aus Weißrussland. An einem Stand erzählte er wieder, dass er Schüler im Pädagogium in Bad Sachsa sei. Daraufhin sagte die Schwester, dass sie aus einer Schule in Trägerschaft der katholischen Kirche in Hannover komme und unseren Schulleiter Herrn Schwark kenne. Der habe als junger Lehrer zwei Jahre an dem Gymnasium als Referendar gearbeitet.
Zurück im Päda bestätigte Herr Schwark die Angaben der Schwester. So klein ist manchmal die Welt!
Michael Lerchner
Erzieher im Haus Tannenberg
Campusfest der Hochschule Nordhausen
Am Internationalen Kindertag fuhren wir nachmittags zum Campusfest der Hochschule nach Nordhausen. Anlass war der Auftritt von Finn Andrä mit seinen beiden Bandkollegen. Finn studierte an der Hochschule Nordhausen und vertritt unsere Erzieher im Internat manchmal in den Ferien. Daher kannten wir Schüler ihn und hatten uns dieses Ausflugsziel gewünscht.
Pünktlich um 18.00 Uhr begann das Event. Zuerst spielte eine Rockband aus Nordhausen bekannten Hits großer Bands. Etwa 20 Minuten nach dem Beginn gab es einen kräftigen Gewitterguss mit Blitz und Donner. Daher flüchteten wir in ein nahes Gebäude, in dem uns ein Mann fragte, woher wir kommen würden. Es stellte sich heraus, dass wir einen Professor der Hochschule getroffen hatten. Er war von unsere Internationalität (China, Deutschland, Korea und Russland) überrascht, da er das Pädagogium Bad Sachsa bis zu diesem Moment nicht kannte. Aus dem Gespräch entwickelte sich extra für uns eine sehr interessante spontane Minivorlesung zu dem Thema „Produktmanagement“! Klasse!
Als dann Finn und seine beiden Kollegen endlich auf der Bühne mit ihrem Auftritt begannen, wurde schnell klar, dass wir dank Spotify und Apple Music sehr textsicher sind. Begeistert sangen wir zusammen mit den vielen anderen Fans weit vorn an der Bühne laut die tiefgründigen Hip Hop Songs aus eigener Feder mit. Die Stimmung war super! Finn bedankte sich dann sogar nach dem einstündigen Auftritt wörtlich: „Vielen, vielen Dank an das Pädagogium Bad Sachsa, dass ihr hier her gekommen seid!“ Das Publikum klatschte und pfiff laut vor Begeisterung für uns.
Danach dauerte es nicht lange und der Himmel verdunkelte sich erneut bedrohlich. Wir schafften es gerade noch trocken bis zu unserem Pädabus und fuhren mit Finns Songs im Ohr im zeitweiligen Starkregen fröhlich wieder nach Bad Sachsa zurück! Am Himmel begleiteten uns bizarre Wolkengebilde, mitunter wunderbar von der Abendsonne angestrahlt.
Seokmin Kim, Michael Lerchner und Petr Lutsenko aus dem Haus Tannenberg
TRICKFILMFESTIVAL 2024
Bewegte Bilder machen Schule
Nachhaltige Digitalisierung am Internatsgymnasium Pädagogium Bad Sachsa ermöglichte erstes Trickfilmfestival 2024: aus den 11 Kurzfilmen der Kunstklasse 10B ermittelte eine dreiköpfige Jury aus der Filmstadt Göttingen die Preisträger:innen.
Ob Kinofilm, Youtube-Clip oder Fernsehen: Videos und andere Aufnahmen bewegter Bilder sind heute längst Alltag. Somit hat sich auch das Schulfach Kunst am Pädagogium durch den Einzug des iPads in den Unterricht reformiert und bietet eine Bandbreite von Apps für professionelle Anwendungen in Grafikdesign und Kunst: Malerei, Collagen, Markerdesigns, Icons, Typografie, Illustrationen oder Stop-Motion-Clips erzielen eine neue Leichtigkeit in der Ausdrucksfähigkeit und Umsetzung von Kreativität – vorallem: Kreativ arbeiten, wo immer man will! – berichtete die Fachleiterin Kristine Luise Pfeiffer.
Das iPad – klein und fein – unter dem Arm: das sind die Lehrer:innen von heute! Das flächendeckende, laststabile und ausfallssichere WLAN am Pädagogium sowie die damit einhergehende Anbindung an das Internet im Verbund mit dem Learning Management System (LMS) – und die 1:1 Ausstattung aller Schüler:innen und Lehrkräfte mit iPads – schaffen die Basis für digitale Zusammenarbeit: völlig unabhängig vom inhaltlich-methodischen Schwerpunkt. Da das LMS über ausgefeilte Angebote der Kommunikation und Interaktion verfügt, ist die Kooperation außerhalb des Präsenzunterrichts sichergestellt.
Für fachspezifische oder projektbezogene Aufgabenstellungen wie beispielsweise das Erstellen von Bewegtbild-Sequenzen sind kostenlose Apps erhältlich: CapCut, FlipaClip, Sketchbook, aber auch kostenpflichtige wie Affinity und Procreate. Allem voran: die Notizapp GoodNotes, welche entwickelt wurde, um handschriftliche Notizen im Unterricht anzufertigen. Abgerundet werden die Arbeitsmöglichkeiten schließlich durch interaktive Displays oder Projektionsflächen in den Klassen- und Fachräumen, die jederzeit zuverlässig über das Netzwerk von den mobilen Endgeräten angesteuert werden können.
Da kann man schon eher von einer lässigen Arbeitsweise sprechen, denn in den 1980er Jahren war an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig im Studiengang Grafik Design der traditionelle Arbeitsplatz zum Aufnehmen von analoger 2D-Animation der Tricktisch: erinnert sich Kunstlehrerin Pfeiffer zurück an ihre manuell erstellten und zeitaufwendigen Kurzfilm-Studien-projekte.
Um so schneller, weil „technisch up to date“ produzierte die Kunstklasse 10B in Schülergruppen zunächst die Aufwärmübung mit der App CapCut: eine animierte Gliederpuppe aus Holz zeigte eine Bewegungsabfolge auf einer Farbfläche mit musikalischer Untermalung. Der nächste Schritt als Einzelleistung: die Auswahl einer Anime Figur aus der Kunstsammlung, diese als Bleistiftzeichnung im Zeichenheft darstellen und mit einer zündenden Kreatividee im Storyboard ihre Vision oder Botschaft visualisieren. Anschließend wurden Teams gebildet und die besten Stories als Zeichentrickfilme realisiert. Es zeigte sich eine erfrischende Themenvielfalt, die über die griechische Mythologie und die Liebe, die Raumfahrt und Science Fiction, den aktuellen Umweltschutz und Lebensfragen bis hin zum Lehrvideo über die Jugendfeuerwehr reichte.
„Die beteiligten Schülerinnen und Schüler haben es uns als Jury nicht leicht gemacht“, zeigt sich der Gründer des Filmbüros Göttingen Sven Schreivogel stark beeindruckt. „Alle Arbeiten sind sehr schön gestaltet und gut durchdacht. Doch wir mussten eine Auswahl treffen!“
Auf den dritten Platz kam „Child like“ von Kilian Dalbert und Quinten Quik. Der Film entwirft eine nahezu perfekte Vision, wie sich ein Kind den Weltraum vorstellt. Der zweite Platz ging an „Götter des Olymps“ von Lucy Eggert und Panorea Gantzoudis. Unterhaltsam präsentiert sich hier ein musikalisch unterlegter Blick in die griechische Mythologie. Mit der Botschaft „Sauberkeit im öffentlichen Raum“ sicherten sich David Sander, Raphael Seelinger und Xiubin Zeng Platz eins. Das von Hand gezeichnete und kolorierte, zudem passend vertonte Werk überzeugte die Jury auf Anhieb.
„Bei den Trickarbeiten kamen die verschiedensten Gestaltungstechniken zum Einsatz, darunter digital erstellte Grafiken, Puppen- und Zeichentrick“, so Schreivogel.
Ein freies Kunstprojekt, welches mit hohem Einsatz der Schüler:innen bei teilweise bis zu 20 Stunden Arbeitsaufwand, die Jury und den Schulleiter Torsten Schwark begeisterte. Wir freuen uns auf das Trickfilmfestival 2025 mit dem Credo: „Digital Glückauf!“
Text: Mark Bischoff, Kristine Luise Pfeiffer und Sven Schreivogel
Fotos: Kristine Luise Pfeiffer
Viertelmarathon in Göttingen
Vor einem guten Monat sah ich zufällig ein Plakat des Marathons in der Stadt Göttingen am 5. Mai 2024 im Eingangsbereich der Schule. Voller Begeisterung war ich und auf den ersten Anhieb beschloss ich daran teilzunehmen. Bei einem Abendessen informierte ich meine Mitschüler und Mitschülerinnen über meine Teilnahme an dem Viertelmarathon (10,6 Kilometer). Nils, mein Klassenkamerad, zeigte sein Interesse und schloss sich an. Wir zwei waren dann die Vertreter vom Pädagogium Bad Sachsa beim Viertelmarathon in Göttingen.
Drei Wochen bereiteten wir uns auf den Lauf vor: alle 2 bis 3 Tage bin ich um den Schmelzteich gelaufen. Die Streckenlängen steigerten sich mit der Zeit: von 5 Kilometern – 7 Runden am Anfang, zu 7 Kilometern – 11 Runden bis hinzu 10,6 Kilometern – 16 Runden. Meine Ausdauer verbesserte sich spürbar im Laufe der Zeit. Am Anfang war ich fast erschöpft nach dem 5km-Lauf und am letzten Trainingstag fühlte ich mich noch energisch nach dem Lauf von 10,6 Kilometern, trotz eines zweistündigen Fußballtrainings.
Nach einen kurzen Schauer am Morgen war der Tag des Wettbewerbs sonnig und mild. Mit dem Auto sind wir am frühen Morgen zusammen zum Ausgangspunkt gefahren. Um 10:30 Uhr begann pünktlich der Viertelmarathon mit insgesamt 198 Läufer/innen. Das frische Lüftchen atmend sind wir am Stadtrand der niedersächsischen Stadt durch Wälder, Felder, über Brücken und Flüsse gelaufen. Überall standen an der Seite des Laufbandes Menschen, die klatschten, riefen, sangen und begeistert waren. Immer wieder wurden wir von ihnen aufgemuntert, als wir wegen der Müdigkeit aufgeben wollten. Nach 53 Minuten und 12 Sekunden auf Platz 34 kam Nils und nach 52 Minuten und 8 Sekunden auf Platz 29 kam ich im Ziel an!
Beide haben wir ausgezeichnete Leistungen herausgegeben und die Ehren unsere Schule gut verteidigt. Durch diesen Viertelmarathon haben wir beide nicht nur eine unvergessliche Zeit zusammen erlebt, sondern auch eine Liebe zum Ausdauer-Lauf angefangen, was für unser ganzes Leben vorteilhaft sein wird.
Xiubin Zeng und Nils Rickert
Ein Tag in Wernigerode
ʺNimm deine Sonnenbrille mit!ʺ erinnerte mich mein Erzieher vor der Abfahrt. Dank dieser Erinnerung gehörte ich nicht zu den Touristen, die vergaßen, eine Sonnenbrille zu tragen.
Die heutigen BesucherInnen im Miniaturenpark waren ebenso viele wie die Autos auf dem gefüllten Parkplatz. Im Park gingen wir den Pfad entlang, an dem die Modelle der bedeutenden Sehenswürdigkeiten des Harzes standen. Wir blieben stehen, drückten die Knöpfe vor den Modelleisenbahnen und sahen zu, wie sie langsam durch die Blumen und Büsche tuckerten.
Erwartungsvoll verabschiedeten wir uns vom Park und stiegen hinauf zum faszinierenden Schloss. Durch einen duftenden und blühenden Wald wanderten wir unserem Ziel entgegen.
Auf der Aussichtsplattform des Schlosses angekommen, waren wir wieder verzaubert von dem atemberaubenden Blick auf den Brocken: Wolken schoben sich über den blauen Himmel, einige Rotmilane flogen. Die Berge waren ganz in frisches, lebhaftes Grün getaucht. Auf der Spitze aller Berge stand der glänzende, mit Schnee bedeckte Brocken.
Mit dem Blick auf den Brocken ließen wir uns im Terrassenrestaurant ein herzhaftes Abendessen schmecken.
Völlig verwöhnt beendeten wir unseren unvergesslichen Tagesausflug nach Wernigerode. Mit großem Vergnügen sagten wir auf Wiedersehen zu dieser schönen Stadt im Nordharz. Ich hoffe, wir sehen uns wieder, liebes Wernigerode!
Xiubin Zeng