Am 2. März haben sich 6 Schüler*innen aus dem Internat und Herr Lerchner als Erzieher die Erde von unten angesehen. Knapp 700 Meter fuhren sie in den Schacht ein. Unten erwartete sie eine zauberhafte Welt aus Salz, in dem große Tunnel entstanden sind. Das gigantische Streckennetz erstreckt sich auf einer Länge von über 500 km. Zum Vergleich: Von Bad Sachsa bis nach Sondershausen sind es knapp 50 km! Immer noch wird Salz in großen Mengen für die Straßenmeistereien abgebaut. Andererseits werden viele leere Stollen wieder mit Industrieabfällen verfüllt.
Auf zwei kleinen offenen LKWs fuhren sie durch die hell erleuchteten Stollen und sahen dabei einige Autos und die riesigen Geräte, die unter Tage eingesetzt werden und nie wieder an die Erdoberfläche gelangen. Sie sind mit einer dicken Salzschicht überzogen und würden an der Luft sehr schnell verrosten.
Im 2. Weltkrieg wurden riesige Munitionsmengen in den Schächten gelagert. Manchmal kam es zu verheerenden Explosionen mit vielen Toten. Oberirdisch gab es in einem Umkreis von ca. 50 km um Sondershausen herum sehr viele Rüstungsbetriebe. Diese konnten wir auf einer Karte entdecken.
Auf einem Salzsee folgte eine kleinen Bootstour. Buntes Licht tauchte die Umgebung in eine malerische Atmosphäre.
Seit vielen Jahren gibt es in dieser Tiefe auch 2 Säle. Der eine wurde zu einem Konzertsaal ausgebaut, wo schon viele nationale und internationale Musiker auftraten. Der andere Saal kann für Feiern mit bis zu 50 Personen gemietet werden. Wer ohne Fenster feiern mag …
Zum Abschluss der 2 sehr interessanten Stunden konnte die Gruppe durch eine 50 Meter lange Röhre im Salz mit einem wirklich unheimlichen Gefälle auf einem „Arschleder“ rutschen, lautes Kreischen inbegriffen. Danach rumpelten alle wohlbehalten im offenen, stockdunklen „Fahrstuhl“ minutenlang wieder an das Tageslicht. Oben war es dann auch wieder deutlich kühler als tief unten in der Erde.
Ein toller Ausflug!
Michael Lerchner
Erzieher im Haus Tannenberg
Fotos: Ying Cheng Yang © Pädagogium Bad Sachsa